Sonntag, 23 Safar 1447 | 17/08/2025
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بسم الله الرحمن الرحيم

 

Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen

Antwort auf eine Frage

Die Ereignisse von as-Suwaida

Frage:

Laut dem Nachrichtenportal „Axios“ fand am 25. Juli 2025 ein hochrangiges Treffen in Paris zwischen dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, und dem syrischen Außenminister Asaad al-Shaibani statt. Vermittelt wurde das Gespräch vom US-Sondergesandten für Syrien, Thomas Barrack. (25.07.2025)In den Tagen seit dem 12. Juli 2025 kam es zu einer deutlichen Eskalation der Unruhen in der Provinz as-Suwaida im Süden Syriens, die mehrheitlich von Drusen bewohnt wird. Die zionistische Entität erklärte offen ihre Einmischung in die Angelegenheiten der Drusen und setzte gleichzeitig ihre Aggressionen und Angriffe in Syrien fort: So bombardierte sie das Umfeld des Präsidentenpalastes sowie das Verteidigungsministerium und den Generalstab in Damaskus. Die Frage lautet daher: Was genau geschieht derzeit in as-Suwaida? Was plant das zionistische Gebilde für die Region as-Suwaida und den Süden Syriens insgesamt – und wird es dabei von den USA unterstützt? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen all dem und den Berichten über Normalisierungsgespräche zwischen dem syrischen Regime und der zionistischen Entität, insbesondere im Hinblick auf die Treffen in Aserbaidschan und die erwähnten Zusammenkünfte in Paris? Ğazāk Allāhu Ḫairan

Antwort:

Um die oben genannten Fragen zu klären, wollen wir folgende Punkte betrachten:

1) Die Drusen zählen in Syrien schätzungsweise rund 700.000 Menschen, die überwiegend im Süden des Landes leben, insbesondere in der Provinz as-Suwaida. Ein Teil von ihnen lebt im Libanon, wo ihre Zahl auf etwa 250.000 geschätzt wird. Zudem gibt es eine Gemeinschaft von etwa 140.000 Drusen, die im Norden Palästinas sowie auf den Golanhöhen ansässig ist. Die zionistische Entität hat den drusischen Bewohnern in den besetzten Gebieten seine Staatsbürgerschaft verliehen, woraufhin ein Teil von ihnen in die Reihen seiner Armee eingetreten ist. Seither nutzt das Gebilde die Drusen als Vorwand für Interventionen in Syrien. Bereits seit Ende Februar wurden sie in Dscharamana und Sahnaya nahe der Hauptstadt Damaskus von den Zionisten aufgewiegelt.Und bei den jüngsten Ereignissen in as-Suwaida, die am 12.07.2025 ausbrachen, erklärte das Zionistengebilde offen seine Unterstützung für die Drusen und tut alles daran, sie für seine Zwecke zu instrumentalisieren. In diesem Zusammenhang verübten drusische Milizen Gewalttaten gegen muslimische Beduinen, die in der Provinz as-Suwaida leben, wobei Hunderte von ihnen getötet wurden. Der Premierminister der zionistischen Entität, Netanjahu, verkündete am 17.07.2025 in einer Rede, die über zionistische und andere Fernsehsender ausgestrahlt wurde: Wir haben eine klare Politik festgelegt: die Demilitarisierung der Region südlich von Damaskus – von den Golanhöhen bis zum Drusenberg – das ist die erste Linie. Die zweite Linie besteht in dem Schutz der Drusen in der Region Dschabal ad-Duruz. Und der Kriegsminister der zionistischen Entität, Yisrael Katz, richtete am 16. Juli 2025 über die Plattform X (ehemals Twitter) Drohungen an Syrien und erklärte: Die Warnsignale an Damaskus sind vorbei – nun folgen schmerzhafte Schläge. Die Armee wird ihre Operationen in as-Suwaida mit Nachdruck fortsetzen, um die Kräfte, die die Drusen angegriffen haben, zu vernichten, bis sie sich vollständig zurückgezogen haben. Auch der Sprecher der zionistischen Armee schrieb auf der Plattform X: Die Armee setzt ihre Angriffe auf militärische Ziele des syrischen Regimes fort und hat vor Kurzem das Hauptquartier des syrischen Generalstabs in der Region Damaskus angegriffen. Am selben Tag meldete der Radiosender der zionistischen Armee, dass seit der vergangenen Nacht etwa 160 Ziele in Syrien angegriffen worden seien – die meisten davon in as-Suwaida – „gegen syrische Sicherheitskräfte und Beduinen“, einige auch in der Hauptstadt Damaskus. Berichtet wurde zudem über Angriffe auf den Präsidentenpalast sowie auf das Verteidigungsministerium und das Hauptquartier des Generalstabs in Damaskus.

2) Damit macht die zionistische Entität unmissverständlich ihre Ziele und ihre Strategie deutlich und dass sie die Drusen gezielt zur Umsetzung dieser Politik gegenüber Syrien instrumentalisiert. Dabei gibt sie vor, dass ihr – im Gegensatz zum syrischen Regime – das Schicksal der Drusen wichtig sei. Es scheint, alswolle die zionistische Entität diese Region implizit von Syrien abtrennen und sich als dominierende Kraft dort etablieren, wobei anzumerken ist, dass sie ihre Angriffe gegen Syrien schon während des Assad-Regimes nicht unterlassen hat, jedoch ohne die Drusen dafür als Vorwand zu nutzen. Damals diente dem Zionistengebilde die Präsenz des Iran und seiner Milizen als Vorwand. So griff es unzählige militärische Stützpunkte sowohl des syrischen Regimes als auch des Iran an, der zusammen mit seinen Milizen dem Assad-Regime zur Seite stand. Dabei wurde unter anderem das iranische Konsulat in Damaskus bombardiert und mehrere hochrangige iranische Militärkommandanten getötet. Am 8. Dezember 2024, dem Tag der Flucht Bashar al-Assads, führte die zionistische Entität intensive Luftangriffe durch und griff mehrere Tage lang hunderte syrische Militärstellungen an. Nachdem es zu keiner Reaktion kam und ein Widerstand ausblieb, wurde die zionistische Entität dreister und setzte ihre Aggressionen fort, sodass sie weiter vorrückte und neue syrische Territorien besetzte. Die zionistische Armee stieß bis auf etwa 25 Kilometer an die Hauptstadt Damaskus vor, nahm den Berg Hermon (Dschabal ash-Scheikh) ein und brach die Vereinbarungen über die Trennung der Streitkräfte und die Waffenruhe von 1974. Das zionistische Gebilde verfolgt somit das Ziel, den Süden Syriens als entmilitarisierte Pufferzone unter eigener Kontrolle zu sichern, wobei es die Minderheitenfrage, insbesondere im Hinblick auf die Drusen, für diesen Zweck instrumentalisiert.

3) Im Anschluss an diese Ereignisse hielt Syriens Präsident Ahmad al-Sharaa eine Ansprache, die am Morgen des 17. Juli 2025 vom syrischen Fernsehen sowie von weiteren arabischen Sendern übertragen wurde. Darin erklärte er: „Wir standen vor der Wahl zwischen Krieg mit Israel und der Möglichkeit, den drusischen Würdenträgern Raum für Verhandlungen zu lassen – wir entschieden uns für den Schutz des Vaterlandes.“ Weiter sagte er: „Israel hat versucht, den Waffenstillstand in as-Suwaida zu untergraben, wäre da nicht die Vermittlung der USA, einiger arabischer Staaten und der Türkei gewesen.“ Am 19. Juli 2025 folgte eine zweite Rede, die von der syrischen Nachrichtenagentur verbreitet und im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Darin hieß es: „Der syrische Staat schaffte es, die Lage trotz der schwierigen Umstände entschärfen, doch das israelische Eingreifen hat das Land in eine gefährliche Phase geführt, die seine Stabilität bedroht – infolge der massiven Angriffe auf den Süden und auf staatliche Einrichtungen in Damaskus. Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse griffen amerikanische und arabische Vermittler ein, um die Lage zu entschärfen.“ Damit setzt der Präsident auf das Eingreifen ausländischer Akteure – allen voran der USA, die die zionistische Entität unterstützen und fördern, um ihnen so Macht über sich zu bescheren!

4) Dann eskalierte die Lage weiter, und die Verbindungen zwischen Hikmat al-Hijri und den Zionisten traten allmählich zutage. Al-Hijri festigte seine Kontrolle über die innere Ordnung in as-Suwaida. Unter Parolen wie „Einheit innerhalb der Gemeinschaft“ und „Trost für die Familien der Märtyrer“ begann er, abweichende Stimmen auszuschalten – etwa jene von Dscharbuʿ, al-Balʿus und al-Hannawi. Und da Hikmat al-Hijris Fraktion mittlerweile die stärkste in der Provinz ist und andere Fraktionen dominiert, fordern oppositionelle Stimmen wie die von Dscharbuʿ und al-Balʿus nur noch zaghaft den Verbleib innerhalb des syrischen Staates. Auf dem Boden haben sie praktisch keinen Einfluss mehr. Al-Hijri ist es, der die Konfrontationen anheizt und sich wiederholt von den mit Damaskus geschlossenen Abkommen lossagt. Seine Strömung dominiert die Entwicklungen in as-Suwaida, und er gibt Statements im Namen der „geistlichen Führung der Drusengemeinschaft“ heraus – ohne dabei die Autorität führender Persönlichkeiten wie al-Dscharbuʿ oder al-Hannawi zu berücksichtigen. Es ist offensichtlich, dass Hikmat al-Hijri in direktem Kontakt mit dem Zionistengebilde steht. Dutzende drusische Besucher hatte er bereits dorthin entsandt. Im Namen der spirituellen Führung der Drusen veröffentlichte al-Hijri eine Erklärung, in der er appellierte: „Wir wenden uns an die freie Welt und an alle einflussreichen Kräfte, und richten unseren Ruf an den amerikanischen Präsidenten Donald Trump, den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, König Abdullah II. von Jordanien sowie alle, die eine Stimme und Einfluss in dieser Welt haben… Rettet as-Suwaida!“ (Anadolu, 17.07.2025). Das Zionistengebilde öffnete daraufhin seine Grenzen aus dem Inneren der Entität für Drusen, damit diese sich dem Kampf in Syrien anschließen können. Wie RT am 19.07.2025 berichtete, erklärten etwa 2000 Angehörige der drusischen Gemeinschaft, darunter auch Soldaten, die im zionistischen Militär dienen, binnen eines Tages ihre Absicht, sich dem Kampf in Syrien anzuschließen.

5) Es sei darauf hingewiesen, dass sich die Regierung in Damaskus selbst zum schwächsten Glied in der Kette der Entwicklungen rund um as-Suwaida und den Süden Syriens gemacht hat. Abgesehen von ihrer Nachlässigkeit und ihrem Versagen, der zionistischen Entität etwas entgegenzusetzen – trotz der fortwährenden militärischen Angriffe auf syrisches Territorium und auf Waffenarsenale – toleriert sie deren Eindringen in den Süden Syriens, wo die Zionisten töten und verhaften, als gäbe es keinen Staat. Dieses vollständige Ausbleiben jeglicher Reaktion seitens des syrischen Staates geschieht auf Empfehlung Erdoğans, der seine Unterstützung für die amerikanische Initiative bekundet hat, Damaskus in die Abraham-Abkommen einzubinden (Al-Sharq al-Awsat, 06.07.2025). Erdoğan selbst förderte zudem die Kontakte zwischen der Regierung al-Sharaas und dem zionistischen Gebilde in Aserbaidschan. Demzufolge steht die Regierung al-Scharaas als außerordentlich schwaches Glied in der Suwaida-Krise da. Um die Gefechte in der Region zu beenden, griff sie zunächst ein, zog sich jedoch angesichts der zionistischen Angriffe, die den Generalstab des syrischen Militärs trafen und fast den Präsidentenpalast erreichten, demütig zurück. In der Folge schalteten sich die Vereinigten Staaten sowie eine sogenannte arabisch-türkische Vermittlung ein, worauf Sicherheitskräfte erneut entsandt wurden – diesmal jedoch nicht aus den Reihen des Militärs, sondern des Innenministeriums. Mit anderen Worten, sie waren nur leicht bewaffnet. Dann stellte sich heraus, dass diese Regierungskräfte as-Suwaida nicht betreten hatten. Ihre Aufgabe bestand vielmehr darin, den weiteren Angriff der arabischen Stämme auf as-Suwaida zu verhindern. Das heißt, sie blieben an den Außengrenzen der Provinz stehen, ohne sie tatsächlich zu betreten. Mehr noch: es war das zionistische Gebilde selbst, das dies von ihnen forderte, nämlich, die arabischen Stämme davon abzuhalten, as-Suwaida zu stürmen. Jede getroffene Vereinbarung wurde stets vom Rebell Hikmat al-Hijri gebrochen, der immer wieder neue Bedingungen stellte, wodurch die Regierung gezwungen war, neue Abkommen zu formulieren. Die letzte dieser Vereinbarungen war die vierte innerhalb einer Woche. Durch Verhandlungen hat die Regierung al-Sharaas die bewaffneten Stammesangehörigen aus as-Suwaida abziehen lassen, ohne das Gebiet selbst zu betreten. Anschließend hat sie die in Suwaida lebenden Stämme in andere Gebiete umgesiedelt. So hat sie hunderte muslimische Familien aus as-Suwaida in Notunterkünfte in Daraa gebracht und umgesiedelt – eine Maßnahme, die auch von Hikmat al-Hijri aktiv betrieben wurde. So kam es am Freitag zu neuen Zusammenstößen, nachdem eine Gruppe, die zu Hikmat al-Hijri, einem der Drusenführer, gehört, mehrere Angehörige sunnitischer Beduinenstämme vertrieb und dabei Übergriffe gegen sie verübte. (Anadolu, 21.07.2025). Damit hat die neue syrische Regierung faktisch ihre Bereitschaft unter Beweis gestellt, Syrien nach Maßgabe der USA zu regieren und sich ihren politischen Weg vom amerikanischen Botschafter in der Türkei und vom US-Sondergesandten für Syrien, Tom Barack, vorzeichnen zu lassen!

6) Bei genauerer Betrachtung der Ereignisse in Syrien zeigt sich, dass die USA das Geschehen entsprechend eines Planes steuern, der nicht erst jetzt seinen Anfang nahm, auch wenn sich die Lage mit dem Amtsantritt Donald Trumps verschärfte. So forderte US-Präsident Trump den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu bei einem Treffen im Weißen Haus auf, seine Probleme mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zu lösen und „vernünftig zu handeln.“ In seinen Ausführungen gegenüber Journalisten während des Treffens mit Netanjahu unterstrich Trump seine ausgezeichnete Beziehung zu Erdoğan: „Ich habe eine großartige Beziehung zu einem Mann namens Erdoğan. Ich mag ihn, und er mag mich – das ärgert die Medien.“ Er habe Netanjahu wissen lassen, dass er Erdoğan schätze, und falls es Probleme mit ihm gebe, solle man sie klären, denn „die Israelis sollten vernünftig handeln, um jegliche Probleme mit der Türkei zu lösen.“ (Aljazeera, 08.04.2025) Am 14. Mai 2025 traf Trump in Riad den syrischen Übergangspräsidenten Ahmad al-Sharaa. Ein Treffen dieser Art hatte es seit 25 Jahren nicht gegeben und fand am Tag nach der Ankündigung statt, die Sanktionen gegen Damaskus aufzuheben - eine Maßnahme, die in Syrien als „entscheidender Wendepunkt“ begrüßt wurde. Ein Sprecher des Weißen Hauses erklärte, Trump habe den syrischen Präsidenten aufgefordert, die Abraham-Abkommen mit Israel zu unterzeichnen. (France 24, 14.05.2025) Dieses Treffen, die Aufhebung der Sanktionen und die Bitte an Netanjahu, seine Aktivitäten in Syrien mit der Türkei zu koordinieren, bedeuten, dass Präsident Trump und seine Regierung daran arbeiten, die hegemoniale Kontrolle über Syrien zu erlangen.

7) Somit wird klar, dass die US-Strategie in Syrien auf einer grundlegenden Prämisse beruht, nämlich einen Vasallen durch einen anderen zu ersetzen.Zu diesem Zweck erteilte man der Türkei grünes Licht, Bashars Regime zu eliminieren und ein neues, ihr gegenüber loyales System aufzubauen. Und trotz all der unterwürfig klingenden Aussagen seitens des neuen syrischen Präsidenten Ahmad Al-Sharaa, die darauf schließen lassen, dass er einen solchen Tausch akzeptiert - wozu der Verzicht auf den Islam als Regierungssystem gehört ebenso wie der Verzicht darauf, Bashars Gefolgsleute zur Rechenschaft zu ziehen und statt dessen für eine nationale Versöhnung zu sorgen - ging Al-Sharaa sogar so weit, verdeckte Verhandlungen mit der zionistischen Entität aufzunehmen. Am 12. Juli 2025 folgten dann offene Verhandlungen in Aserbaidschan, anschließend fanden Treffen in Paris statt. Laut der Webseite „Axios“ fand in Paris ein hochrangiges Treffen zwischen dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, und dem syrischen Außenminister Asaad al-Shaibani statt, vermittelt durch den US-Sondergesandten für Syrien, Thomas Barrack. Diese Verhandlungen, die etwa vier Stunden dauerten, markierten das erste Treffen dieser Art zwischen beiden Ländern seit einem Vierteljahrhundert. Im Zentrum standen die Deeskalation der Spannungen im Süden Syriens, die Wiederherstellung von Sicherheit und die Einhaltung eines Waffenstillstands. (…) Das Syrische Observatorium für Menschenrechte berichtete zudem über eine unter US-Vermittlung erzielte Vereinbarung zwischen Syrien und Israel, die sieben wesentliche Punkte umfasst und sich auf einen Waffenstillstand im Süden des Landes konzentriert – insbesondere in der Provinz as-Suwaida, die seit dem 12. Juli 2025 eine gefährliche Eskalation erlebt. Dem Beobachtungszentrum zufolge sieht die Vereinbarung vor, die gesamte Suwaida-Akte an die US-Regierung zu übertragen. Das Abkommen sieht zudem die Bildung lokaler Räte aus der Bevölkerung von as-Suwaida vor, die für die Erbringung öffentlicher Dienstleistungen zuständig sein sollen. Außerdem soll ein Ausschuss zur Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen eingerichtet werden, der seine Berichte direkt an die US-Seite übermittelt. Darüber hinaus ist die Demilitarisierung der Provinzen Darʿa und al-Quneitra vorgesehen sowie die Bildung lokaler Sicherheitskomitees in diesen Gebieten – jedoch ohne die Erlaubnis, schwere Waffen zu besitzen.(Axios – Ayn Libya, 25.07.2025) All das bestätigt, dass die USA den Süden Syriens in eine Sicherheits- und Pufferzone für das zionistische Gebilde verwandeln wollen und dass die wiederholten zionistischen Angriffe mit Zustimmung der Amerikaner geschehen sind, damit das syrische Regime sich dieser Situation unterwirft und es zu einer Normalisierung der Beziehungen kommt. Die Treffen in Aserbaidschan und Paris stellen die kontinuierlichen Schritte auf diesem Weg dar. Zu den wichtigsten Verhandlungspunkten gehört laut durchgesickerter Nachrichten die Errichtung einer Sicherheitszone im Süden Syriens zugunsten des zionistische Gebildes – ähnlich wie jene im Sinai zwischen dem ägyptischen Regime und der zionistischen Entität, die im Friedensabkommen von 1979 festgeschrieben wurde. Dieses verhindert bis heute, dass die Ägypter sich zur Unterstützung ihrer Geschwister in Gaza, die dort einem Genozid ausgesetzt sind, in Bewegung setzen können.

8) Abschließend sei gesagt: Es ist wahrhaft schmerzvoll, dass Syrien, das Land aš-Šāms, über das der Gesandte Allahs (s) in seinem edlen Hadith, der von Salama ibn Nufail bei aṭ-Ṭabarānī überliefert wird, sagte:

«عُقْرُ دَارِ الإِسْلامِ بِالشَّامِ»

Das Kernland des Islam liegt in aš-Šām, von einem Regime fernab vom Islam regiert wird – mit einem Herrscher, der sich willfährig den USA hingibt und sich der zionistischen Entität kampflos unterwirft. Vielmehr bemüht er sich um den Abschluss eines Friedensabkommens mit dieser Entität und vollführt Handlungen, die diesem Gebilde und seinen Unterstützern, den USA, genehm sind. Zudem hält al-Sharaa die Schabab von Hizb-ut-Tahrir, die Verfechter des rechtgeleiteten Kalifats, weiterhin in den Gefängnissen fest und entlässt sie nicht, um die USA und das zionistische Gebilde - die Feinde des Kalifats und seiner Anhänger – zufriedenzustellen. Er tut dies in der trügerischen Annahme, dass die Zufriedenstellung der Feinde Allahs sein Regime bewahren würde! Er vergaß wohl oder gab vor, die Aussage des Gesandten Allahs (s) zu vergessen, die im Ṣaḥīḥ von ibn Ḥibbān tradiert wird, worin ʿUrwa von ʿĀʾiša berichtet, die sagte: Es sprach der Gesandte Allahs (s):

«مَنِ الْتَمَسَ رِضَا اللهِ بِسَخَطِ النَّاسِ رَضِيَ اللهُ عَنْهُ، وَأَرْضَى النَّاسَ عَنْهُ، وَمَنِ الْتَمَسَ رِضَا النَّاسِ بِسَخَطِ اللهِ سَخَطَ اللهُ عَلَيْهِ، وَأَسْخَطَ عَلَيْهِ النَّاسَ»

Wer das Wohlgefallen Allahs erstrebt und dabei den Zorn der Menschen auf sich zieht, dem ist Allah wohlgesinnt und wird ihm das Wohlgefallen der Menschen bescheren. Wer aber das Wohlgefallen der Menschen erstrebt und dabei den Zorn Allahs auf sich zieht, dem zürnt Allah und wird die Menschen ihm zürnen lassen.

Diesen Hadith überliefert at-Tirmiḏī in seinen Sunan in folgendem Wortlaut:

«مَنْ الْتَمَسَ رِضَا اللهِ بِسَخَطِ النَّاسِ كَفَاهُ اللهُ مُؤْنَةَ النَّاسِ وَمَنْ الْتَمَسَ رِضَا النَّاسِ بِسَخَطِ اللهِ وَكَلَهُ اللهُ إِلَى النَّاسِ»

Wer das Wohlgefallen Allahs erstrebt und dabei den Zorn der Menschen auf sich zieht, den bewahrt Allah vor der Bürde der Menschen. Wer aber das Wohlgefallen der Menschen erstrebt und dabei den Zorn Allahs auf sich zieht, den überlässt Allah den Menschen.

Wir sind jedenfalls zuversichtlich, dass das Kalifat nach dieser Gewaltherrschaft, unter der wir leiden, zurückkehren wird. So berichtete Aḥmad in seinem Musnad von Ḥudaifa, der sagte: Es sprach der Gesandte Allahs (s):

«.. ثُمَّ تَكُونُ مُلْكاً جَبْرِيَّةً فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللهُ أَنْ تَكُونَ، ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا، ثُمَّ تَكُونُ خِلَافَةً عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ. ثُمَّ سَكَتَ»

„Sodann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt, dann wird Allah sie aufheben, wenn er sie aufheben will. Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums.“ Dann schwieg er.

Den Hadith überliefert auch aṭ-Ṭayālisī in seinem Musnad.

Sodann werden der Islam und die Muslime machtvolle Würde erlangen, während der Unglaube und die Ungläubigen Erniedrigung erfahren. Und verkünde den Gläubigen die Frohbotschaft.

(وَأُخْرَى تُحِبُّونَهَا نَصْرٌ مِنَ اللهِ وَفَتْحٌ قَرِيبٌ وَبَشِّرِ الْمُؤْمِنِينَ)

Und ein weiteres, das ihr liebt: Beistand von Allah und ein baldiger Sieg. So verkünde den Gläubigen die Frohbotschaft.(61:13)

1. Ṣafar 1447 n. H.
26.07.2025
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