Presseverlautbarung

Sind die Kinder in den Gefängnissen der Besatzungsmacht Kinder oder Männer?!

(Übersetzung)

Palästinensische Institutionen, die sich mit Gefangenenangelegenheiten befassen, darunter der Prisoners’ Club, berichteten, dass seit Beginn des Krieges im Gazastreifen mehr als 1 630 Kinder aus dem Westjordanland, einschließlich al-Quds und Dutzende aus dem Gazastreifen von der Besatzung festgenommen wurden. Sie wiesen auf den Märtyrertod eines Kindes im Gefängnis von Megiddo hin, nachdem es Hunger, Entbehrung und Misshandlung ausgesetzt war. 350 von ihnen befinden sich noch in den Gefängnissen der Besatzungsmacht und zwar unter Bedingungen, die allen internationalen Standards zum Schutz von Minderjährigen vollständig widersprechen, darunter auch zwei Mädchen. Sie sind Folter, Hunger, medizinischer Vernachlässigung und sexuellen Übergriffen ausgesetzt, zusätzlich zu kollektiver Isolation und dem Entzug von Besuchsmöglichkeiten.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die usurpierende jüdische Entität körperliche und psychische Zerstörung gegen inhaftierte Kinder durch eine Reihe systematischer Maßnahmen durchgeführt, die den menschlichen Werten widersprechen. Kinder waren stets die am stärksten gefährdete Gruppe ihrer Verbrechen, sei es durch Tötungen und Verletzungen, den Entzug von Bildung oder durch Festnahmen, die Zehntausende von ihnen betrafen – sei es während Razzien, Zusammenstöße an Kontrollpunkten und Straßen oder in Schulen. Kinder im Gazastreifen wurden häufig als menschliche Schutzschilde während ihrer Militäroperationen eingesetzt.

Die Vernehmungsphase gilt als die brutalste Phase für Kinder in den Gefängnissen der Besatzungsmacht. Sie dient dazu ihnen Angst einzujagen, ihren Willen zu brechen und Geständnisse von ihnen zu erzwingen. Die Kinder werden über lange Stunden hinweg in verschlossenen Räumen verhört, ohne dass ihre Eltern oder ein Anwalt anwesend sind. Sie werden des Schlafs und der Ruhe beraubt und ständigem Druck ausgesetzt, welcher tiefe bleibende Spuren bei ihnen hinterlässt. Die Verwaltungshaft gilt als eines der repressivsten Instrumente, die die Besatzung gegen das palästinensische Volk, insbesondere gegen Kinder, einsetzt. Es werden keine klaren Anklagen erhoben noch werden sie vor echte Gerichte gebracht und das unter dem Vorwand der „geheimen Akte“ auf die weder das Kind noch sein Anwalt Zugang haben.

In den Gefängnissen leben die Kinder unter harten Bedingungen, die selbst die minimalen humanitären Standards nicht erfüllen. Sie sind Schlägen, Elektroschocks, Schlafentzug in dem sogenannten „Disco-Raum“ (laute Musik), ständiger Fesselung, Hundebissen, verbalen Beleidigungen, Isolation, sexueller Belästigung und kollektiven Strafen ausgesetzt.

Hinzu kommen Hunger, mangelnde Hygiene, Überfüllung und Insektenbefall, Haft in schlecht belüfteten und unbeleuchteten Räumen sowie medizinische Vernachlässigung und fehlende Gesundheitsversorgung, was zur Verbreitung von Krankheiten führt. Ebenso herrscht Mangel an Kleidung, Entzug von Familienbesuchen und die Inhaftierung gemeinsam mit jüdischen straffälligen Kindern – all dies im Rahmen einer Politik systematischer psychischer und physischer Zerstörung.

Auf der anderen Seite zeigten Daten der Nationalen Kampagne zur Rückführung der Märtyrerkörper, dass es zu einer gefährlichen Eskalation gezielter Tötungsverbrechen an Kindern kommt, parallel zur anhaltenden Praxis, die Körper zurückzuhalten. Seit Beginn diesen Monats November hat die Besatzung sechs Kinder kaltblütig getötet und ihre Leichen zurückbehalten, wodurch sich die Zahl der Kinder-Märtyrer, deren Körper weiterhin zurückgehalten werden, auf 73 von insgesamt 752 Märtyrern erhöht, deren Leichen nach Angaben der Kampagne weiterhin in den Gefrierschränken und Massengräbern der Besatzung aufbewahrt werden.

Diese Statistiken wurden von Gefangenenorganisationen anlässlich des sogenannten „Weltkindertages“ veröffentlicht, an dem die Welt die Leistungen der Kinder in allen Lebensbereichen, ihre Entwicklung und ihr natürliches Aufwachsen feiert. Gleichzeitig sehen sich die Kinder Palästinas einer repressiven Maschinerie ausgesetzt, die sie gezielt angreift, ihre Rechte und Würde verletzt, sie tötet, inhaftiert und vor Militärgerichte stellt, in denen selbst die einfachsten Gesetze missachtet werden und harte Strafen verhängt werden. Dies ist weit entfernt von dem, was über Kinder- und Menschenrechte behauptet wird.

Doch die Strafe Allahs wird gewiss kommen:

﴿لَا يَغُرَّنَّكَ تَقَلُّبُ الَّذِينَ كَفَرُوا فِي الْبِلَادِ * مَتَاعٌ قَلِيلٌ ثُمَّ مَأْوَاهُمْ جَهَنَّمُوَبِئْسَ الْمِهَادُ﴾

„Lasse dich ja nicht durch den Wandel derer in den Landstrichen täuschen, die ungläubig sind. (Es ist nur) ein geringer Genuss, daraufhin wird die Hölle ihr Zufluchtsort sein. Und wie schlimm ist die Lagerstatt! [Al-i Imran: 196–7].